Ende der Grabungssaison 2015

Uns geht kurz die Puste aus.

Und da ist sie auch schon wieder vorbei, die Saison 2015. Wir hatten uns ja eine Menge vorgenommen, letztlich wurde auch viel geschafft. Die Nord-Ecke und ein größeres Plateau in Sektor III und IV wurden abgebaut, eine ordentliche Treppe im Gestein angelegt. Zwischen den beiden Schurfen von 2009 hat sich auch eine Menge getan: Wir erreichten nach vielen Funden die unteren Ascheschichten und kämpften uns bis zum Blatthorizont, der dann auch geordnet entnommen wurde. Jetzt liegt hier erstmals der Waldboden im Grabungsfeld frei. Recht aufwändig waren unsere Schurfsicherungen, welche nun zu unserem Schutz gegen hereinbrechendes Lockermaterial dienen. Leider noch nicht ganz fertig ist eine befestigte „Einflugschneise“ für unsere E-Schubkarre.  Ziel ist es hier, die „Beeinträchtigungen“ des Grabungsablaufs durch Besucher zu verringern. Den Laufsteg werden wir dann im nächsten Jahr fertig stellen und benutzen können. Irgendwie sieht unsere Grabung jetzt auch aus wie eine, worauf wir echt stolz sein können.

 

Als Zusammenfassung ein paar Zahlen. Wir haben knapp 50 Tonnen Tuffgestein abgebaut (die doppelte Menge von 2014!). Dabei wurden 20 Kieselhölzer, etwa 2,5m² „Blatthorizont“ sowie etwa 1m³ Waldboden dokumentiert und geborgen. Obwohl es nur zwei Veranstaltungen gab und keine Führungen angeboten wurden, waren ca. 1750 Besucher bei uns zu Gast, darunter allein etwa 900 Kinder. Unser Internetauftritt und die Grabungsteam-Facebook-Seite erfreuen sich anscheinend großer Beliebtheit (über 6000 Views auf einen der Beiträge und 324 „Gefällt mir“- Angaben).

 

Freitag, 02. Oktober 2015, der Tag des Abschieds. Katharina und Nils hatten ihr Praktikum zu unserer Freude um eine Woche verlängert. Ein 3-Tage-Präparations-Kurs im PRC war noch drin, hier wurde „Mammut“ genauer unter die Lupe genommen, danach noch ein paar Restarbeiten auf der Grabung erledigt. Dann war es soweit. Hinzu kam die Verabschiedung von Franzi am gleichen Tag. Ihr Volontariat war bereits im September ausgelaufen, eine befristete Beschäftigung folgte. Zeit für einen Jobwechsel. Franzi hat die Grabungspädagogik in den letzten drei Jahren quasi allein aufgebaut und durchgeführt, hinzu kamen Veranstaltungsvorbereitung und Öffentlichkeitsarbeit. Kurzum, ein harter Schlag für uns und für Franzi alles andere als eine leichte Entscheidung. Unser „Team“ schrumpft damit auf zwei. Ich fürchte wir waren alle mehr als niedergeschlagen an diesem Tag.

 

Unsere Blogeinträge und Facebook-Posts werden vermutlich in Zukunft etwas spärlicher ausfallen. Wir versuchen mal dran zu bleiben. Jetzt ziehen wir uns ins Winterquartier zurück und gucken, was 2015 so gefunden wurde, da schlummert sicher noch so manche Überraschung. Für die Pädagogik läuft ein Projektantrag beim ESF. Es besteht also noch etwas Hoffnung, dass wir auch 2016 wieder Kinder zum Staunen bringen können. Schauen wir mal.

 

Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei unseren Besuchern, Helfern, Lehrern, Erziehern und Kindern für das große Interesse bedanken. Es ist Eure Neugier, die uns antreibt.

 

Franzi, Katharina, Anne, Sarah, Max, Nils, Martin, Niklas! Es war anstrengend, aber eine gute Zeit. Unvergesslich. DANKE!

 

Ralph

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Kommentare: 1
  • #1

    Franzi (Freitag, 09 Oktober 2015 13:35)

    ... jetzt hab ich bisschen Pipi inne Augen...
    Aber mal Ehrlich: Es war so wunderbar zwischen den Extremen, bei Hitze oder Kälte, mit euch an diesem tollen Projekt zu arbeiten. Ich wünsche mir ganz doll für das Museum, die Stadt, aber vor allem für die Kinder der Stadt, dass dieses große Potential, was das Fenster in die Erdgeschichte hat, nicht (wieder) vergeben wird. Das Staunen, was die Ausgrabung und der Versteinerte Wald bei den Besuchern ausgelöst hat, hat mich immer wieder aufs neue motiviert und mir gezeigt, wie wichtig es ist, dass man schon bei den kleinen Chemnitzern ansetzen kann/sollte/muss ihnen die Besonderheiten ihrer Heimat näher zu bringen. Dieses Leuchten in den Augen der Kinder, wenn sie IHR Stückchen Chemnitz UR-Geschichte entdeckten und das wie ihren Schatz mit nach Hause nahmen... So viel positives Feedback von unseren Besuchern kann doch nicht ungehört bleiben, oder? Ich hoffe, dass die richtigen Leute an den richtigen Hebeln die "richtigen" Dinge beschließen, um die Stadt mit ALL ihren Besonderheiten voran zu bringen...
    Ich werde das alles vermissen und ich danke allen daran Beteiligten von ganzem Herzen, dass ich ein Stück des Weges mit euch gehen durfte, diese tollen Entdeckungen machen konnte und mich mit euch so entwickeln und entfalten konnte.

    - Nu is aber wirklich schluss -

    :-)